2017. Hoher Besuch, statt hohe Gipfel.
2017-09-03

„Die Geschichte ist auch interessant, weil sie beide ja nicht mehr ganz junge Fohlen sind, wenn ich das so sagen darf.“ Der Mann kommt auf den Punkt. Das gefällt uns und wir verabreden uns zu einem persönlichen Kennenlernen.

Jetzt ist es soweit und wir sitzen uns gegenüber. Gemütlich bei Kaffee und Butterbretzeln. Das Thema liegt ihm im Blut, das spürt man sofort. Ganz sicher aber ist die Leidenschaft für Wein in seine DNA graviert. Er ist voll mit Anekdoten, Geschichten und einem Berg an Weinwissen, dass den Mont Blanc um einiges übertreffen würde. Es gibt wohl kaum einen namhaften Wein, der ihm noch nicht durch die Kehle geronnen ist, darunter Raritäten, die weit mehr als hundert Jahre alt sind. Er könnte mit Leichtigkeit stunden,- tage, wochenlang über Wein philosophieren und man würde gespannt an seinen Lippen hängen, seinen bunten Erzählungen gebannt folgen. Denn er spricht in erster Linie nicht über den Wein, sondern über die Menschen dahinter, darüber, was sie bewegt und er spricht über die besonderen Augenblicke des Genuss.

Seine chronische Neugier hat ihn auch zu uns geführt: zwei Frauen, die eine der angesehensten Wein-Genossenschaften von Baden-Württemberg, ja sogar von Deutschland dazu bringen, einen Wein nach dem Abbild eines Berg zu schaffen. Und die im nicht „ganz zarten Fohlenalter“ selbst den Gipfel des höchsten Berges der westlichen Alpen gestürmt haben. So kommt es, das uns Rudolf Knoll, einer der bekanntesten Weinkritiker gegenüber sitzt und unbeschwert und amüsant über sein Lieblingsthema plaudert. Seinen Augen kann man die Begeisterung, die er dabei empfindet, förmlich ablesen.

Zu keiner Sekunde ist dieses Gespräch ein Frage- und Antwortspiel mit einem der renommiertesten Weinjournalisten Deutschlands. An diesem Tag ist Rudolf Knoll nicht der investigative Journalist, der einen mit Fragen über das Wie, Warum, Weshalb zu unserer Wein & Berg Geschichte überhäuft. Vielmehr entwickelt sich das Treffen schnell zu einem entspannten und sehr angenehmen Gedankenaustausch. Zu einer Unterhaltung zwischen Menschen, die ihr Tun, mit Leidenschaft und Begeisterung ausfüllen.

Die Freude, die besonderen Momente im Leben bewusst zu zelebrieren, verbindet uns. Rudolf Knoll, so scheint es, hat ein nicht enden wollendes Reservoir an solchen Augenblicken in seinem 70-jährigen Leben bereits sammeln dürfen. Wie für uns, spielt für ihn der Wein dabei eine wichtige Rolle. Er verkörpert Leidenschaft. Hingabe, Liebe, Einsatz, Verzicht, Hoffnung, Schweiß, Strapazen und viele Stunden harter Arbeit gepaart mit der Ungewissheit, was am Ende des Tages daraus werden wird. Zumindest in den Weinen, die nicht für läppische zwei Euro über den Ladentisch gehen. All das steckt auch in unserem Weg zum Gipfel des Mont Blanc.

Doch allein wegen unserer Berggeschichte und dem Wunsch, unseren ‚Moment de Grâce‘ zu zelebrieren hätte Rudolf Knoll wohl kaum den Weg zu uns gefunden. Es ist unsere CUVÉE MONT BLANC, die uns diese Ehre zuteilwerden lässt. Der Weinkritiker, der als Degustations-Profi seit über 30 Jahren beim Weinmagazin Vinum jährlich unzählige Weine verkostet und darüber berichtet, ist voller Anerkennung über die Qualität der Riesling-Chardonnay Cuvée, die das Collegium-Wirtemberg mit Jung-Winzer Mathieu Bubeck vornedran gezaubert hat.

Unserer Bitte, uns seine professionellen Verkostungsnotizen zukommen lassen, ist er gerne nachgekommen:

„Im Aroma ein Hauch Zitronenmelisse, sanfte Mineralität; angenehme, zurückhaltende Würze im Geschmack, ein verspielter, saftiger, anregender, betont herber Wein, der seinen Trinkfluss noch erhöht, wenn man ihm etwas Luftkontakt gestattet. Kann am zweiten Tag besser munden als gleich nach dem Öffnen.“ *


Nun, auch wir sind nicht an einem Tag auf den Gipfel des Mont Blanc gestürmt und unser Abenteuer Mont Blanc hallt noch immer in uns nach. Was für ein schöner Gedanke, dass unser Wein, auch diesen Zeitfaktor in sich trägt. Daran hatten wir bislang nicht gedacht. Danke lieber Rudi Knoll, dass Sie das für uns entdeckt haben!

Mit Spannung erwarten wir seinen ausführlichen Artikel zur CUVÉE MONT BLANC und der Geschichte hinter dem Wein, der im Oktober im Weinkulturmagazin WÜRTTEMBERGER erscheinen wird. Und das von so erfahrener, kritischer, professioneller Hand geschrieben. Ganz ehrlich, das macht uns schon ein bisschen stolz.

Ein Berg. Ein Wein. Und wieder ein ganz besonderer Augenblick war das Gespräch mit Rudi Knoll für uns.


* Ein paar Tage später erreicht uns per E-Mail diese Nachricht von Rudi:

"Der Wein ist übrigens immer noch trinkbar, obwohl er während meiner Abwesenheit drei Tage im Kühlschrank mit ca. 0,2-l Volumen stand. Unverwüstlich wie die Bergerstürmerinnen."

Die CUVÉE MONT BLANC, ist also ein richtiges Ausdauerwunder, das spricht für die Qualität. Allerdings haben wir es bislang noch nicht erlebt, dass eine Flasche tatsächlich den Abend überlebt, wenn sie erst einmal geöffnet ist...

Wer es selbst testen möchten... hier gehts zum Shop.

Zur Person:
Rudolf Knoll, Jahrgang 1947, gilt als »Urgestein« des deutschen Weinjournalismus.


Er ist einer der Chefredakteure der internationalen Weinzeitschrift Vinum (Intervinum AG Zürich), Buchautor von 45 Büchern (vorwiegend über Wein), Erfinder erfolgreicher Weinwettbewerbe wie z.B. der Deutsche Rotweinpreis, Großer Preis des Deutschen Rieslings (Riesling-Champion), war 2001-2015 Mitglied des Degustations-Teams von Gault Millau, wurde mehrfach für seine Verdienste ausgezeichnet (u.a. mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg), ist seit über 30 Jahren neugierig auf internationaler Weinspurensuche. Er ist Weinkritiker, Genussmensch, Anekdotenerzähler, Entdecker und aktives Mitglied der Weinelf Deutschlands, Team Spätlese. Er war auch beim legendären 2:1-Auswärtssieg gegen den Deutschen Bundestag in Berlin dabei. Als Weinmacher sind seine Erfolge dagegen eher bescheiden. Die zehn Rebstöcke in seinem Garten in Schwandorf haben bislang noch keinen nennenswerten Ertrag abgeworfen.